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Die „Deutsche Demokratische Republik“  war mit 41 Jahren der am kürzesten  existierende Staat Europas, der 1945 aus der sowjetischen Besatzungszone entstand und als Staat am 7. Oktober 1949 gegründet wurde. 

Der im ständigen Konkurrenzverhältnis zur Bundesrepublik Deutschland stehende 2. Deutsche Staat hatte im Sinne der engen politischen und wirtschaftlichen Bindung an die Sowjetunion auch deren militärische Vorgaben zu erfüllen.  Die Gründung der „Nationalen Streitkräfte“ erfolgte drei Jahre nach der Staatsgründung.

Ab dem Jahr 1952 begann nach sowjetischem Vorbild der Aufbau der „Nationalen Volksarmee“, kurz NVA, deren verfassungsrechtliche Grundlage 1956 beschlossen wurde.

Diese Armee sollte zunächst eine Freiwilligenarmee bleiben, ehe diese Entscheidung des Staatsrates der DDR nach dem Bau der Berliner Mauer, 1961, redigiert und die Wehrpflicht  eingeführt wurde.

Die Rekrutierung von Mannschaften und Offizieren war Mitte der 1950er Jahre bei den neu entstandenen ostdeutschen Streitmächten keine einfache Aufgabe.

Daher verpflichtete man in der Aufbauphase von Mitte der 1950er bis  Anfang der 1960er Jahre auch ehemalige Wehrmachtsangehörige bei den Streitkräften, von denen viele davor aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft kamen und dort bereits ideologisch „vorbereitet“ wurden. Innenpolitisch diente die NVA zur Machtabsicherung der „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands – SED“.  Außenpolitisch war die NVA ein Teil der Warschauer Vertragsorganisation und ein ergebener Partner Moskaus, obwohl die sowjetische Seite der politischen Führungselite  Ostberlins nicht immer vertraute. Beispielsweise verbot der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Breschnew die Teilnahme der Nationalen Volksarmee  beim Einmarsch in die CSSR 1968 zur Niederschlagung des „Prager Frühlings“ mit dem Argument: „Wir wollen der Tschechoslowakei ein

2. Mal den Einmarsch einer deutschen Armee ersparen.“

Die ostdeutsche Armee unterschied sich äußerlich durch ihre Uniformen, die jenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht ähnlich waren, vom Erscheinungsbild der anderen Armeen  des  Warschauer Paktes.

Bei der waffentechnischen  Ausrüstung erhielt die Nationale Volksarmee immer die  neuesten sowjetischen Waffen-systeme.

Die NVA war einer der ersten Armeen, die zu  Beginn der 1960er Jahre die  damals  brandneue MIG 21 zur Ausrüstung Ihrer Jagdgeschwader erhielt, ebenso wie Anfang der 1970er Jahre den  neuesten  Panzertyp T-72 und in den  1980er Jahren die Flugabwehrsysteme SA-8 und SA-10 sowie den damals modernsten und von seinen Flug- sowie Luftkampfeigenschaften besten Abfangjäger der Welt, die MIG-29, die schließlich auch von der Bundeswehr übernommen wurde. Mit der Auflösung der NVA am

2. Oktober 1990 endet die Geschichte einer bewaffneten Macht die einerseits nationale Bezüge in ihrem historischen Verständnis, wie der Orientierung an der preußischen Militärtradition für sich beanspruchte und sich andererseits als ideologische Speerspitze gegen den Faschismus, Kapitalismus und Militarismus definierte.

 

Michael Ellenbogen

Die Militär-Version eines Trabant.

Eine unterschätzte deutsche Armee

Quellen für die Fotos:

T 72 - serwis-militarny.net

T 34 - Michael Ellenbogen

MIG 23 - Kobel

Trabant-Kübelwagen - CCBY-SA 2.5, wikipedia

Sowjetischer Kampfpanzer T 34.

MiG 23

T 72

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