FESTE ANLAGEN TEIL 4

Rolf M. Urrisk
GESCHICHTE DER
BEWAFFNUNG
DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES
Folge 12
DAS STEILFEUER, DAS AUS DEM BUNKER KAM
Auch die im Zuge des Konzepts der Raumverteidigung eingesetzten raumgebundenen Kräfte bedürfen einer Unterstützung durch schweres Feuer der Artillerie.
Daher wurden auch die ausgeschiedenen amerikanischen 15,5 cm schweren Feldkanonen (15,5 cm sFK) in Festen Anlagen eingebaut.
15,5 cm schwere Feldkanone M 2.
Natürlich war es nicht möglich, aus diesen Anlagen auch im scharfen Schuss zu üben. Der scharfe Schuss ist aber eine der Grundvoraussetzungen für das Beherrschen der Waffe durch deren Bedienung.
Daher wurde am Truppenübungsplatz Allentsteig eine Schießanlage für die 15,5 cm sFK errichtet.
Leider gab es keine Möglichkeit, Erfahrungen mit dem Abschussknall und der Rauchentwicklung in einer Festen Anlage zu gewinnen, unterscheiden sich diese beiden Faktoren doch grundlegend vom Abschuss einer Kanone im Freien.
Übrigens wurden diese Anlagen auch für das psychologische Training des Führens „unter erschwerten Bedingungen“ verwendet. So hat der Autor während seiner Generalstabsausbildung selbst zwei Tage unter ABC-Bedrohung (das bedeutet während der gesamten Zeit mit aufgesetzter Schutzmaske zu arbeiten – aber auch zu schlafen!)
Die Anlagen wurden schließlich 1994 aufgelassen.
Literatur:
Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen Bundesheeres“, Weishaupt-Verlag, Graz 1988.
Wilhelm Theuretsbacher, Rolf M. Urrisk: „Ich gelobe“, Verlag A. F. Koska, Wien 2005.
Alle Arten von Festen Anlagen sind in der Bunkeranlage Ungerberg bei Bruck/Leitha (Außenstelle des Heeresgeschichtlichen Museums) und im Bunkermuseum am Wurzenpass zu besichtigen. Siehe hierzu www.hgm.at und www.bunkermuseum.at.
