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FESTE ANLAGEN  TEIL 3

Rolf M. Urrisk

GESCHICHTE DER

BEWAFFNUNG

DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES

Folge 11

DER SPION, DER AUS DEM WALD KAM

 

Die Festen Anlagen waren aber nicht nur Ziel von ausländischen „Offiziersfortbildungen“, wie in der vorigen Ausgabe berichtet wurde. Sie haben sich offensichtlich auch als besondere Biotope herausgestellt. Wie sonst war zu verstehen, dass sich diverse Pflanzen- und Vogelkundler gerade für die Grundstücke, auf denen sich diese Anlagen befanden, interessierten? Jedenfalls konnten durch die Angehörigen des Abwehramtes speziell zu Manöverzeiten vermehrt Vertreter dieser Spezies aufgegriffen werden.

Bei einem der „Forscher“, der gerade einen dieser „berühmten“ Wälder, die die Festen Anlagen umgaben,  verließ, fand man nicht nur genaue Wegeskizzen sondern auch einen Fotoapparat. Die Aufnahmen zeigten die Anlagen sonderbarerweise nur von der „Feindseite“. Bei der Befragung gab der gute Mann an, die Fotos sollten den Panzerbesatzungen zur Orientierung dienen. Dass der Spion mit einer bedingten Haftstrafe von fünf Monaten davonkam, gab damals schon ein eigenartiges Bild von der Einstellung österreichischer Gerichte (aber auch der Politiker) zu Fragen der Sicherheit unsers Landes.

 

PANZER MIT ABLAUFDATUM

 

1976 hat nicht nur die Reichsbrücke mit ihrem Einsturz ihr Ablaufdatum erreicht.

Auch die Flotte der 160  amerikanischen Kampfpanzer M-47 neigte sich dem Ende zu. Und so erschien es naheliegend, dass nicht nur die britischen Centurion, sondern auch die ausgeschiedenen M-47 - zumindest deren Türme - im Rahmen der Raumverteidigung eine neue Verwendung finden sollten.

Das galt übrigens auch für die bereits 1966 ausgeschiedenen amerikanischen Aufklärungspanzer M-24.

Turm eines M-47 als Feste Anlage.

Die Kanone erhielt die Bezeichnung 9 cm PAK.

Das gleiche Schicksal ereilte dieser Turm eines M-24. Deren Türme wurden in den Gebieten Klaus bei Steyr und Mondsee eingebaut.

Luftbildaufnahmen von Festen Anlagen.

Literatur:

 

Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen Bundesheeres“, Weishaupt-Verlag, Graz 1988.

Wilhelm Theuretsbacher, Rolf M. Urrisk: „Ich gelobe“, Verlag A. F. Koska, Wien 2005.

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