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IGEL-PICKERL:

DER GENIALE ZEICHNER

 

HEINZ GEORG HAILWAX SCHUF EINST BUNDESHEER-MASKOTTCHEN

 

Keineswegs geplant war dieser Fortsetzungsartikel über die berühmten Igel-Pickerl des Bundesheeres aus den 70-er und 80-er Jahren.

Wir hatten darüber nostalgisch ja bereits im EINSATZ 2/2009 geschrieben.

 

Erfreut gelesen hatte das aber auch der zeichnerische Schöpfer aller Waffengattungsigel, Amtsdirektor i. R. Heinz Georg Hailwax.

Und wir erhielten von ihm eine extra für uns EINSATZ-Zeitschriftmacher gezeichnete Heeres-Igel-Karikatur.

Wir fühlen uns hoch geehrt und wollen diesen „Redaktionsigel“ unseren Lesern nicht vorenthalten.

WILHELM BUSCH

 

„Das ist wohl der letzte Bundesheer-Igel, den ich in meinem Leben zeichne“, schrieb uns der geniale Federkünstler Hailwax,

dessen Familienname wie ein Pseudonym klingt, jedoch waschecht ist. Viele kennen diesen 2003 in Pension gegangenen Hauptreferatsleiter des Verteidigungsministeriums, der speziell auf dem Gebiet des Mobil-machungswesens große Verdienste erwarb.

Seine rund 1500 Fachartikel und Kolumnen in aus- und inländischen Zeitschriften zeugen davon.

Seit Mitte der 70-er Jahre zeichnete Heinz Georg Hailwax Bundesheer-Igel. Insgesamt über 180, urheberrechtlich geschützt.

Die Idee kam ihm durch das Wilhelm-Busch-Gedicht „Bewaffneter Friede“.

 

Ganz unverhofft, an einem Hügel,

Sind sich begegnet Fuchs und Igel.

Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!

Kennst du des Königs Ordre nicht?

 

Ist nicht der Friede längst verkündigt,

Und weißt du nicht, daß jeder sündigt,

Der immer noch gerüstet geht?

Im Namen Seiner Majestät:

Geh her und übergib dein Fell.

 

Der Igel sprach: Nur nicht so schnell,

Laß dir erst deine Zähne brechen,

Dann wollen wir uns weiter sprechen!

 

Und alsogleich macht er sich rund,

Schließt seinen dichten Stachelbund

Und trotzt getrost der ganzen Welt,

Bewaffnet, doch als Friedensheld.

 

Seine soldatischen Igel-Karikaturen stellte Hailwax dem Bundesheer gratis zur Verfügung, das sie als Aufkleber und in Foldern verwertete.

„Als meinen Beitrag zur Wehrförderung. Damit Informationsoffiziere die Igel-Zeichnungen bei Vorträgen in zivilen Schulen heranziehen konnten“,

resümiert er heute: „Schülern sollte damit die damals heftig diskutierte Wehrpflicht und die nur unter Miliz-Aufbietung mögliche Raumverteidigung

nahe gebracht werden.“

 

FÜR HEIMATFRONT

 

Der seinerzeit waffenübende Reserve-Oberwachtmeister und heutige Wiener ORF-Redakteur Christian M. Kreuziger (ursprünglich Werbefachmann von Beruf) ergänzte die Igel-Karikaturen mit gspaßigen Kurznamen: Fliegel (Flieger-Igel), Panzigel, Pakigel, Fanigel, Sperrigel etc. für unsere Luftwaffe, Panzertruppe, Panzerabwehrkanoniere, Feste-Anlagen-Verteidiger (Bunkersoldaten), Sperrkompanien u. a.

Die Igel-Pickerl wurden zum Identifkationssymbol und Maskottchen für die einzelnen Waffengattungen des Bundesheeres. Damals, im Kalten Krieg.

Als sich unsere Armee gemäß General Spannocchis Raumverteidigungskonzept brav an der Heimatfront einigeln sollte – und noch nicht wie heute bis an den Balkan und nach Afrika vorgerückt war.

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