Österreichisches Bundesheer
Entminungsdienst hat 2015
45 Tonnen Kriegsmaterial geborgen
Wien, 18. Jänner 2016 - 1.200 Einsätze leistete der Entminungsdienst im vergangenen Jahr, um Kriegsrelikte zu bergen.
Dabei handelte es sich um insgesamt 45,6 Tonnen Kriegsmaterial verschiedenster Art und aller Gefährlichkeitsgrade.
Bei 47 Einsätzen wurde nicht handhabungssichere Munition direkt vor Ort gesprengt.
Erstmals auch im Ausland
Erstmals absolvierte der Entminungsdienst 2015 einen Einsatz im Ausland.
Anfang März unterstützten die Experten Slowenien bei der Entschärfung einer 500 kg US-Fliegerbombe vom Meeresboden in der Bucht von Piran.
Zwei österreichische Spezialisten halfen, das explosive Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg in 18 Metern Wassertiefe erfolgreich zu entschärfen.
Vielfältige Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete waren im vergangenen Jahr vielfältig. Seen und Flüsse zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände.
Generell erfolgt bei einem Einsatz zuerst eine Gefahreneinstufung der Munition.
Danach wird sie entschärft, geborgen, abtransportiert und später auf militärischem Gelände unschädlich gemacht.
Vernichtet wird das Kriegsmaterial durch Sprengung oder Ausglühen im Brennofen. 26.172 kg des geborgenen Materials wurden im letzten Jahr auf Sprengplätzen des Bundesheeres in Großmittel und Allentsteig gesprengt.
Die meisten Einsätze in Niederösterreich
Das Einsatzschwergewicht lag 2015 in Niederösterreich: Bei 589 Einsätzen wurden etwa 25 Tonnen Kriegsmaterial beseitigt. Oberösterreich folgt mit 135 Einsätzen, in der Steiermark wurde der Entminungsdienst 125 Mal angefordert. Mit neun Einsätzen und 98 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial verzeichnete Vorarlberg die wenigsten Einsätze.
Gefundene Munition nicht berühren!
Ein Hantieren mit Munition ist für Unbefugte äußerst gefährlich. Daher wird von Seiten des Entminungsdienstes nachdrücklich darauf hingewiesen, dass verdächtige Funde nicht berührt werden sollen. Sollte jemand derartiges Material finden oder auch nur vermuten, so soll dieser Fund bei der nächsten Polizeiinspektion gemeldet werden. Mitarbeiter des Entminungsdienstes begeben sich dann unverzüglich zur Fundstelle und identifizieren das Kriegsrelikt.
Auch aus heimischen Gewässern bergen die Mitarbeiter immer wieder alte Munition.
Bild: Österreichisches Bundesheer /
Gunter Pusch
Weit mehr als tausend Mal mussten die Experten des Entminungsdienstes im vergangenen Jahr ausrücken.
Bild: Österreichisches Bundesheer /
Flora Scheibenbauer