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VW Amarok Canyon und VW Cross Up im Doppeltest:

Was sie können, was sie wollen

 

Der Große und sein kleiner Bruder: Wir baten zwei scheinbar vollkommen unterschiedliche, aber im Grunde ihres Herzens doch wieder sehr verwandte Zeitgenossen auf die Test-Bühne – den VW Amarok Canyon und den VW Cross Up.

 

Beide können viel, und dazu gehört vor allem auch eines: Sie stechen aus dem alltäglichen Verkehrs-Einerlei durch ihre selbstbewusste Optik hervor, ohne dabei die für Einsatzorganisationen notwendigen Qualitäten zu vergessen.

 

Er kommt und man weiß: Der meint es ernst, Mann. Das zeigt alleine schon die alarmierende Farbe, die von Volkswagen „Copper Orange“ genannt wird und die in Stadt und Land alle Blicke auf sich zieht. Und das ist gut so.

Denn: In Zeiten, in denen Graumetallic und Silber noch immer zu den beliebtesten Farben gehören, sind wir über jeden frischen Farbklecks froh.

Drum unser Appell an alle anderen Hersteller: Macht es wie Volkswagen, peppt eure Autos auf, verpasst ihnen Zusatzscheinwerfer und vieles mehr und damit – und das darf man nicht vergessen – einen nachhaltigen Zusatznutzen.

Denn allein aus Spaß an der Freud‘ haben die Wolfsburger ihren Amarok nicht mit schwarz abgesetzten Radläufen, Unterfahrschutz in Wagenfarbe und massivem Überrollbügel aufgewertet. Das alles macht Sinn, vor allem, wenn man es – im Falle des Überrollbügels wiederum hoffentlich nicht – braucht.

Und die Schweinwerfer-Batterie auf dem Dach sagt nichts anderes als:

Selbst in schwärzester Nacht leuchten wir Dir den Weg heller aus als es die Sonne an einem strahlend schönen Julitag vermag. Basta. Und sonst?

 

Der Bulle unter der Haube

 

Dass Pickups ein wesentlicher Teil des amerikanischen Traumes sind, hat sich mittlerweile ja herumgesprochen. Was wären etwa texanische Rancher ohne die praktischen, großen, zumeist mehr oder weniger eckigen Fortbewegungsmittel, die sich vielleicht nicht unbedingt in engen Parkhäusern, aber mit Sicherheit in der endlosen Weite der Steppe wohlfühlen.

Kurz: Man kann mit den Autos verdammt viel mitnehmen und ziemlich komfortabel reisen. Auf den Amarok und europäische Verhältnisse umgelegt heißt das:

Ein Innenraum, der in Sachen Qualität, Haptik und Funktionalität seinesgleichen sucht und eine Außenhaut, an der begabte Designer das Beste aus der Welt der Pickups herausgearbeitet haben. Die VW-Ingenieure stehen ihren Kollegen von der gestaltenden Zunft in nichts nach: 180 Diesel-PS stemmen das 2126 Kilogramm schwere und 5,25 Meter lange Auto bereits aus niederen Drehzahlen in kurzen elf Sekunden von null auf hundert Stundenkilometer, die Spitze liegt bei 180 Sachen und das Drehmoment bereits bei erfreulich niedrigen Drehzahlen an. Moderat bleibt dabei der Verbrauch: Knapp neun Liter schonen die Kassen von Bergrettung und anderen Blaulichtorganisationen. Ein Lob geht auch an den Allradantrieb, der die Kraft von der Achtgangautomatik perfekt zugeteilt bekommt und in Kombination mit der hohen Bodenfreiheit ausgedehnte Ausflüge in mittelschweres Gelände erlaubt.

Fazit: Der Amarok Canyon – in der von uns getesteten Variante kostet er rund 44.000 Euro – ist auch für Einsatzorganisationen ein Fahrzeug, das so gut wie alle Ansprüche erfüllt.

 

Ein ganzer Kerl

 

Nicht Up! Cross, sondern Cross Up! heißt er – das sollte man nicht vergessen, wenn man sich mit dem kleinen Bruder des Amarok befasst. VW sagt uns damit nicht mehr und nicht weniger: Der mit frischem Design gesegnete Flitzer ist sich sozusagen selber am nächsten – zwar keine neue Fahrzeugklasse, aber eben ein echter Kerl. 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit, Seitenbeplankung, Leichtmetallfelgen und eine Dachreling sprechen eine deutliche Sprache. Für den Landarzt bedeutet das: Patienten in Bodennähe können erreicht werden, auf die Alm geht’s mit dem wackeren Dreizylindermotor auch, vereisen die Straßen, fehlt der Allradantrieb zumindest auf Bergauf-Passagen.

 

Erfreulich: Die 75 PS des Einliter-Benziners kommen im Schnitt mit weniger als fünf Litern Sprit auf hundert Kilometer aus, im Gegenzug schiebt er sich und den Rest des schmucken Autos in 14,2 Sekunden von null auf hundert. Schluss ist erst bei 170 Sachen, und damit liegt er mit dem doch mehr als doppelt so starken Amarok Canyon gleichauf, man höre und staune. Dafür punktet letzterer mit seinen Qualitäten als Lastesel, da kann der Cross Up! als Kleinwagen naturgemäß weniger mithalten. Trotzdem: Bei umgelegten Rücksitzlehnen passen immerhin 800 Liter rein, sofern man das mögliche Ladevolumen ausreizt und die Fuhre bis unter das Dach vollräumt.

Und: Zumindest vorne haben Personen mit einer Körpergröße von mehr als 190 Zentimetern Platz, hinten muss man sich arrangieren und dabei nicht vergessen, dass man in einem Kleinwagen sitzt. Und zwar in einem, den es bereits ab wohlfeile 12.990 Euro gibt – was für die kühlen Rechner in den Beschaffungsstellen von Bergrettung & Co durchaus interessant sein dürfte.  

FAMILIENBANDE

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