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Der Schwerpunkt dieses Werkes liegt auf den militärischen Anlagen und Bauwerken, die zur Verteidigung Österreichs errichtet wurden. Mit den Kopien von Originalbefehlen, Skizzen und vielen Fotos wird jetzt ein Stück Landesgeschichte beleuchtet.

 

Hätte Gruber sein Wissen bereits vor zwanzig Jahren veröffentlicht, hätte er noch militärische Geheimnisse verraten. Denn bis etwa dorthin war alles, was man seit Kriegsende in die Salzburger Berge gebaut oder dort befestig hat, streng geheim.

Auch die Dokumente unterlagen Jahrzehntelang der Geheimhaltung.  

Es sei ihm wichtig gewesen, dass dieser Teil der Geschichte nicht in Vergessenheit gerate und für die Nachwelt erhalten bleibe, begründete Gruber bei der Buchpräsentation in der Salzburger Schwarzenbergkaserne sein Engagement und bekam dafür viel Zuspruch.

 

„Die damalige Bedrohung ging vom Ostblock aus“ berichtet Gruber, „und der Zugang zum österreichischen zentralraum musste geschützt werden.“

Dieser Zugang sei aber nicht etwa die Stadt Salzburg gewesen, sondern das Innergebirg. Noch in den 1980edr-Jahren sah ein Einsatzplan vor, dass die Bundesregierung bei Gefahr eine große Bunkeranlage im Innergebirg bezieht, weil Wien im Ernstfall von Warschauer Pakt-Truppen wohl schnell überrannt worden wäre. Vom Zentralraum in Salzburg sollte dieser potentielle Feind durch 33 Sprengsperren,

85 Panzerigelsperren und 2225 Panzerigeln sowie zwei strategischen Brückensperren nauf der Tauernautobahn abgehalten werden.

 

Am Pass Lueg hatte das Bundesheer bereits in den 1960er-Jahren die so genannte Kroatenhöhle, eine Naturhöhle, zur Soldatenunterkunft und zur Kampfanlage ausgebaut, erläutert Gruber. Man habe Gänge und Kavernen errichtet, in denen bei Übungen an die 70 Soldaten untergebracht waren. Da die Anlage mittlerweile ihren militärischen Wert eingebüßt hat, wurde sie schon vor zehn Jahren an den Grundeigentümer, die Firma Leube, zurückgegeben. Zum Glück sei es nie zum Ernstfall gekommen, sagt der Buchautor. Den genauen Ort der ehemaligen Festung verrät er trotzdem nicht. Man kann nie wissen…

 

Am Pass Lueg, dem Übergang zwischen Pongau und Tennengau, waren beispielsweise zwei Panzerabwehrkanonen installiert, berichtet der ehemalige Wallmeister, weitere Anlagen hätte es in Weißenbach/Lofer (Pinzgau) und im Raum Scharfling, St. Gilgen in Richtung St. Wolfgang gegeben ebenso wie in St. Michael (Lingau). Dort seien mehrere „feste Anlagen“ mit Abwehrgeschützen installiert gewesen.

 

Wer sich heute danach auf die Suche macht, wird nicht mehr fündig werden.

Denn ab 1996 wurden die meisten dieser Anlagen wieder zurückgebaut. Gruber hat sie in seinem Buch „Wehrhaftes Salzburg“ für spätere Generationen erhalten.

Von Kurt Guggenbichler

 

 

Als letzter Wallmeister des Militärkommandos Salzburg war der Pionier-Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber aus Mauterndorf, mit der Errichtung fester Raumverteidigungs-Anlagen beschäftigt. Nun hat er ein Buch darüber geschrieben, in dem auch seine Erfahrungen verarbeitet sind.

„Wehrhaftes Salzburg“ heißt es und erschienen ist es im Milizverlag.

Auf 372 Seiten beschreibt er die Zeit des Kalten Krieges und erzählt von den geheimen unterirdischen Anlagen im Land Salzburg.

Ehemaliger Wallmeister schreibt über streng geheimes Salzburg

Früher Wallmeister, heute Chronist: Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber mit seinem Sachbuch „Wehrhaftes Salzburg“.

 

Foto: Bundesheer /Wolfgang Riedlsperger

Josef Gruber mit gewichtigen Gratulanten: Brigadier Heinz Hufler (l.) und General i. R. Roland Ertl (r.), ehedem Salzburger Militärkommandant.

 

Foto: Bundesheer / Gerald Gundl

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