Dass sich Darabos in den letzten Jahren wieder von Wien bis ins Burgenland erfolgreich zurückgekämpft hat, verdankt er seiner ungeheuren Flexibilität, um die ihn der ohnehin schon sehr situationselastische Gerald Klug, der derzeit amtierende Verteidigungsminister, gewiß beneiden dürfte.
Da für Darabos, außer der Nibelungentreue zu seiner Partei, der SPÖ, nichts von Bestand zu sein scheint, dürfte er vermutlich auch in seiner Funktion als Landesrat bald wieder frei nach dem Motto „Was schert mich mein Geschwätz“ von gestern agieren.
Viele spotten, dies wäre bereits passiert, weil sich Darabos wie auch der burgen-ländische Landeshauptmann Hans Nissl mit den Blauen ins gemeinsame politische Bett gelegt hat. Was hätte er aber auch anderes tun können? In Wien, wo er im Schoß der Mutter SPÖ als Bundesgeschäftsführer nicht mehr wirklich erfolgreich agierte, wollte man ihn unbedingt loswerden. Daß er als Sündenbock für die SPÖ-Krise herhalten mußte wie vielfach kolportiert wird, mag stimmen, man darf aber nicht vergessen, daß Darabos diese Krise und damit auch das schlechte Image der Partei mit seinem fatalen Wirken als Verteidigungsminister und als ebenso fatalistischer Bundesgeschäftsführer zu einen nicht unerheblichen Teil mitverursacht hat.
ES WAR EINMAL SCHÖN
Daß er nur blind gehorchender Erfüllungsgehilfe und Spielball der mächtigen Granden in seiner Apparatschikpartei war, ist seine eigene Schuld. Statt hinzuschmeißen und aus dem ins Stocken geratenen Ministeriumfahrstuhl auszusteigen, blieb er klammernd drinnen und fuhr weiter nach unten.
Hätte Darabos 2010 nicht wie vom Wiener Landeshauptmann Häupl gewünscht von dem schon in Stein gemeißelten Volksheer auf Berufsheer umgeschwenkt, hätte er möglicherweise seinen gut dotierten Ministerjob verloren, aber sein Gesicht und seinen aufrechten Gang behalten.
Seitdem gilt er als Schwächling, als Umfaller, als nicht unbedingt ernst zu nehmender Politiker. Dabei hatte alles einmal so schön für ihn begonnen. Seine größten Erfolge feierte er als Kampagnenmanager. So hatte er im Jahr 2000 den damals noch unbekannten Hans Nissl zum burgenländischen Landeshauptmann gemacht, vier Jahre später Heinz Fischer zum Bundespräsidenten und 2006 sogar Alfred Gusenbauer zum Kanzler; was kaum jemand für möglich gehalten hatte. Gusenbauer dankte es ihm, indem er Darabos zum Verteidigungsminister machte, auch wenn dieser lieber Innenminister geworden wäre.
KROATISCH-MINIHOF RUFT
Bei der Nationalratswahl 2013 konnte der Bundesgeschäftsführer Darabos dann noch einmal an alte Erfolge als Kampagnenführer anknüpfen, weil die SPÖ mit 26,8 Prozent Erste wurde, wenn auch mit einem Verlust von zweieinhalb Prozentpunkten. Es war zwar das schlechteste Wahlergebnis in der SPÖ-Geschichte, aber weil die anderen Parteien noch schlechter abschnitten, hatte Darabos dennoch wieder einmal eine Wahl gewonnen. Eineinhalb Jahre später war dann alles vergessen und er wurde ins Burgenland weggelobt. Wie lang mag es dauern bis man in Kroatisch-Minihof einen tüchtigen Bürgermeister benötigt und man sich auf Norbert Darabos, den großen Sohn des Dorfes, besinnt?
Wenn die Karriere des glücklosen „Steinmeisslers“ Norbert Darabos so rasant weitergeht, dann könnte er tatsächlich schon bald – wie in diesem Magazin schon vor Monaten einmal prophezeit – Bürgermeister in seinem burgenländischen Heimatdorf Kroatisch-Minihof werden. Von seinem neuen Posten als Integrationslandesrat der burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt hätte er es bis dorthin nicht mehr allzu weit.

Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos
Norbert Darabos
als noch
gelitterner
Verteidigungs-
minister...

...über den nach seinem
Umfaller nur herzlich gelacht
wurde.