top of page

Es geschah am 17. Mai 2016 als in der Wiener Landesverteidigungs-Akademie

die Voraufführung der ORF-Dokumentation mit unserem HeadlineTitel zur Uraufführung kam.

Ausstrahlungstermin auf ORF III: der 21. Mai um 2015 Uhr.

 

Da wir mit großer Erwartung die Einladung wahrnahmen, dann aber nach Ende der Premiere enttäuscht nach Hause gingen, haben wir uns nun entschlossen ein Statement zur ORF III „Beweihräucherungs-Show“ abzugeben:

 

Die historischen Bilder der Heeres Bild- und Filmstelle:

hervorragend, beste Arbeit dieser „Truppe“.

 

Schnitt: bezogen auf das Thema (Raumverteidigung), das Jahrzehnte unsere militärischen Strategien beschäftigte – katastrophal, altfaderisch; entsprechend der Gründerzeit des Fernsehens.

 

Themenfehler: russische T80 und T90 Panzer platzierte man zu Berichten aus den 1970er Jahren.

Damals hatte die Sowjetunion mit Warschauer Pakt  T54/55, T62, T64 und höchstens T72-Panzer im Bestand.

 

Inhalt: katastrophal, da das Ganze eine Beweihräucherung, verstorbener, abgetretener, pensionierter Generäle in Interview-Form repräsentierte.

 

Es fehlten einfach die Träger dieser Raumverteidigung!

Das waren Chargen und Unteroffiziere sowie andere Milizsoldaten, die auch an dieses Konzept glaubten.

Es wäre kein Mehraufwand gewesen, Soldaten aus diesem Bereich zu Wort kommen zu lassen!

 

Weiters fehlten Statements – beispielsweise der Grundbesitzer, Landwirte und Waldbesitzer die bei Truppenübungen die eingesetzten Kräfte massiv unterstützten,

weil man ihnen das Konzept der „1000 Nadelstiche“ und die Schwerpunktbekämpfung von Aggressoren in Schlüsselräumen perfekt erklärte.

Ohne diesen Teil der Bevölkerung hätte sich diese ganze Raumverteidigung

ad absurdum geführt.

 

Auf eingeblendeten Skizzen und Landkarten wurde nur ein eventueller Durchmarsch des Warschauer Paktes aus dem Norden und Osten skizziert und dabei vorwiegend die Verteidigungsanlagen der Brucker Pforte (Parndorfer Anlagen) in den Fokus gestellt.

 

Auf die wichtigste Schlüsselzone zwischen Donau und Ötscher, eine der bestbefestigsten- und bewaffneten (SZ35) hat man überhaupt vergessen, ebenfalls auf die Eingänge in den Wienerwald (A1 Auhof) und die befestigten Landesteile Tirols, Salzburgs und Vorarlbergs.

 

Dabei wäre auf die Kufsteiner Pforte, das Unterinntal mit Achensee und die Anlagen mit Sperrvorrichtungen auf der Tauernautobahn und entlang der Salzach (Kroaten-Höhle, Pass Lueg) besonders hinzuweisen gewesen.

 

NATO-Durchmarschpläne entlang der Inntalautobahn und auch aus Deutschland über Vorarlberg auch hier gab es Feste Anlagen in Egg (M47 Türme) vergaß man überhaupt.

Dass es dieses Durchmarsch-Szenario des „geliebten Westens“ im Falle einer Übernahme der Macht von Kommunisten in Italien auch gab, wurde vermutlich höflichkeitshalber gegenüber den Amerikanern („Welt-Sheriffs“) übersehen.

 

Erklärungen der diversen Festen Anlagen mit den verschiedenen Waffensystemen fehlten überhaupt.

 

Sprengstollen bei kanalisierten Verkehrswegen  wurden nicht gezeigt und auf vorbereitete Aktionen zum Thema „1000 Nadelstiche“ in Raumsicherungszonen ging man überhaupt nicht ein.

 

Die ganze Dokumentation richtete sich im Prinzip nur gegen den ehemaligen Warschauer Pakt, NATO-Überlegungen durch Österreich zu marschieren und zu überfliegen gab es nicht.

 

Deshalb unsere Bewertung:                                                                     

richtige Background-Information hat der gestaltende

ORF Brigadier wahrscheinlich    VERBUNKERT

 

Bilder und Filmszenen aus dem Gebirge

(Verlegung eines Fernmeldekabels durch

den Achensee zu einer T34-Anlage)

wahrscheinlich                             VERGRABEN

 

Die ganze Dokumentation bis

auf Szenen wie z.B.

Kubakrise, Prager Frühling und

Bilder von der HBF nicht wahr-

scheinlich sondern sicher zu      VERGESSEN

 

Dabei hätte ORF III Chef Schöber nur auf Archivmaterial seines Vorgängers auf TW1, Fritz Urban, zurückgreifen müssen.

In der ehemaligen Bundesheer-Serie EINSATZ wäre alles von ehemaligen Raumverteidigern dokumentiert gewesen, was pensionierte Brigadiere und Generäle wahrscheinlich vergessen oder aus NATO-Hörigkeit verschwiegen haben.

 

Herzlichst

 

Helmut Moser

Chefredakteur EINSATZ Magazin für Sicherheit, Wirtschaft und Sport

 

PS: Auf das Bunkermuseum am Wurzenpass, wo die gesamte Raumverteidigung perfekt in 1:1 als Museum dokumentiert wird, ging man überhaupt nicht ein.

Schade Herr Schöber – einfach zu VERGESSEN!

DIE HALBE WAHRHEIT

Helmut Moser

MEINUNG

Verbunkert, vergraben, vergessen

 „Das Bundesheer im Kalten Krieg“ 

bottom of page