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Dr. Hans Kaser
1950 - 2016
Foto: ÖSK

Unser Bundessyndicus ist nicht mehr!                                             

Dr. Hans Kaser plötzlich verstorben

 

 

LINZ, 26. September 2016

 

Nach langer Krankheit, jedoch gänzlich unerwartet,

wurde der 66.-jährige Hofrat Dr. Hans Kaser, 

Bundessyndicus des ÖSK, von dieser Welt abberufen.

 

Damit verliert neben Ehegattin Elisabeth und den Kindern Julia und Alexander auch das ÖSK einen seiner renommiertesten Vorstandsmitglieder.

Seit 2012 hat er die Rechtsangelegenheiten des Vereines vor Behörden vertreten und strittige Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Daneben aber war er als Mensch des Ausgleiches und des Gespräches auch intern ein stets gern kontaktierter Gesprächspartner.

 

Dr. Kaser hat seine Laufbahn als Jurist bei den ÖBB begonnen, wo er es bis zum Leiter des Gesamtbereiches Immobilien gebracht hat. Daneben hat er als Rechtsanwalt in Linz an spektakulären Verfahren – u.a. am Noricum-Prozess – mitgewirkt.

Bei ihm gab es niemals nur Sieger und Verlierer, sondern stets hat er den Menschen im Vordergrund gesehen.

Beim Bundesheer hat es Dr. Kaser als Offizier bis zum Dienstgrad Brigadier gebracht. Seine letzte und über das Pensionsalter hinausgehende Verwendung bestand als Mitglied des Beraterstabes beim Generalstabschef im Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport.

„Hans, bitte hilf!“ hieß der Ruf, der ihn österreichweit ereilt hat.

„Flagge zeigen“ hieß daher hier wie dort seine Devise, die er bei Bedarf durch das Tragen der Uniform bei offiziellen Anlässen, insbesondere auch beim ÖSK, zu seinem Markenzeichen machte.

Sein Interesse für die Zeitgeschichte hat er durch Mitwirkung bei der Aufarbeitung der Zwangsarbeiter und Restitutionsangelegenheiten der Bundesbahn und mit historischen Beiträgen über das Eisenbahn-wesen unter Beweis gestellt und beim ÖSK mit Fachbeiträgen zur Geschichte des 1WK und der Kriegsgräberfürsorge fortgesetzt.

 

In den kurzen Jahren seiner Tätigkeit im Vorstand war Dr. Kaser noch insbesondere im Bereich der Vertragsverhandlungen bei Sanierungs-und Bauarbeiten in Soldatenfriedhöfen erfolgreich.

Neben einem Projekt in Pestschanka (Wolgograd/Stalingrad) ist es ihm zuletzt gelungen, in Spassk Dalni und Shkotowo (Russland) dort geplante finanzielle Aufwendungen für die Renovierung von

österr.-ung. Kriegsgefangenen-Lagerfriedhöfen aus dem 1.WK auf einen für das ÖSK erträglichen Beitrag zu reduzieren.

Es war ihm leider nicht mehr vergönnt, an der Übernahme-und Einweihungszeremonie teilzunehmen.                                  

 

Das ÖSK zeichnete ihn für seine Tätigkeit mit dem Großen Ehrenzeichen aus. Für die Verdienste um die Republik verlieh ihm der Bundespräsident das Große Silberne Ehrenzeichen, und für sein Wirken in Stadt und Land erhielt er von den Landeshauptmännern von Oberösterreich und der Steiermark die Goldenen Verdienstzeichen. U.a. ehrte ihn auch die Stadt Wolgograd mit einer Ehrenmedaille.

 

In Erinnerung bleibt uns aber der Mensch Dr. Kaser. Sein Lebensziel „eine Familie gründen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen“ hat er bereits in jungen Jahren erreicht und  darüber hinaus wesentlich überschritten. Seine vielfachen beruflichen Tätigkeiten hätten für mehr als ein Leben und auch für mehrere Personen gereicht.

Nebenher blieben ihm auch noch Zeit für sein größtes Hobby, das Weidwerk, dem er, wann immer nur möglich, in seinem Jagdrevier frönte. Hier fand er auch den notwendigen seelischen Ausgleich vom Alltag. Am Nachmittag des 13. September 2016 ist Dr. Hans Kaser in einem Linzer Krankenhaus, nach langer schwerer und mit großer Geduld ertragenen Krankheit, versehen mit den Sterbesakramenten im Kreis seiner Familie sanft entschlafen.

Die Lücke, die er beim ÖSK als Bundessyndicus hinterlassen hat, ist unübersehbar und schwer zu ersetzen.

Die Trauerrede zu seiner Verabschiedung am Linzer Barbarafriedhof beendete ÖSK Generalsekretär Alexander Barthou mit nachfolgenden Worten eines unbekannten Dichters:  

                                                                                                          „Ich kann Tränen vergießen, weil Dugegangen bist.

Ich kann dankbar sein, dass Du gelebt hast.

Ich kann die Augen schließen und beten, dass Du wiederkehrst.

Ich kann die Augen öffnen und all das sehen,

was Du hinterlassen hast“.

 

Alexander Barthou

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