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Neue Ausbildung zum Wachtmeister

 

Am Beginn zur Kaderausbildung steht die Eignungsprüfung:

Wenn man sie besteht dann ist man für die Unteroffizierslaufbahn geeignet.

Von Unteroffizieren wird Engagement, Flexibilität, Mobilität und Professionalität im Inland wie in Auslandseinsätzen gefordert.

Die Neugestaltung der Unteroffiziersausbildung wurde notwendig, weil ein enormer Mangel an Kaderpersonal im Bundesheer besteht. Durch eine intensive Ausbildung sollen Unteroffiziersanwärter bereits nach 18 Monaten bei der Truppe vollwertig eingesetzt werden und damit es besser aussieht, erhalten sie den Dienstgrad Wachtmeister. 

Wenn die zukünftigen Wachtmeister zur Truppe kommen haben sie nur wenig Erfahrung. Die Kaderausbildung neu ist gekennzeichnet durch eine prägnante Kürze. Allgemein wird erwartet, dass die erfahrenen Unteroffiziere die unerfahrenen Wachtmeister anleiten.

In der Unteroffiziersausbildung müsste das Erlernen der handwerklichen Fähigkeiten dominieren, die theoretische Ausbildung an der Unteroffiziersakademie ist eine ergänzende Notwendigkeit. Die Allgemeinbildung sollte so weit gehen, dass die modulare Ausbildung mit der Berufsreifeprüfung abgeschlossen werden kann. 

Wie jede Armee stützt sich auch das Bundesheer auf erfahrene, gut ausgebildete  Unteroffiziere, früher wurden die Wachtmeister als Rückgrat des Heeres bezeichnet.

Als junger Leutnant war man oft froh, wenn ein erfahrener Wachtmeister mit Rat und Tat zur Seite stand.

In der k.u.k Monarchie und später im Bundesheer dauerte es etwa 4 Jahre bis zur Beförderung zum Wachtmeister, heute reicht eine Ausbildungszeit von 18 Monaten. Vereinfacht dargestellt, man verzichtet auf die handwerkliche Praxis als Charge. Im Prinzip wurde der Dienstgrad Wachtmeister degradiert, mit 18 Monaten Dienstzeit war früher ein zeitverpflichteter Soldat Korporal oder bestenfalls Zugsführer. Hat sich das Soldatenhandwerk so verändert, dass die Ausbildungszeit zum Wachtmeister verkürzt werden konnte?

Da ein Wachtmeister im Einsatz junge Soldaten führen soll und auch Rekruten während des Präsenzdienstes ausbilden muss, hätte das Lernen des Soldatenhandwerks von der Pike auf Vorteile.

Ob eine theorielastige Ausbildung an der Heeresunteroffiziersakademie die fehlende Truppenpraxis wettmachen kann, darf bezweifelt werden. Auch das Bundesheer folgt dem Zeitgeist,  weg von der praktischen Ausbildung und hin zum akademischen Studium.

Grafik: Der Weg zum Wachtmeister

Kurt GÄRTNER, Oberst iR

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