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Neue Radpanzer Pandur 2 für das Bundesheer

 

Eine erfreuliche Nachricht für die Landstreitkräfte, das österreichische Bundesheer erhält 34 neue Pandur 6x6 und die schon vorhandenen Pandur werden kampfwertgesteigert.

Der Mannschaftstransportpanzer Pandur ist ein Radfahrzeug, das Soldatinnen und Soldaten vor Splittern und vor Beschuss durch Infanteriewaffen schützt.

Er ist das bewaffnete und gepanzerte Transportfahrzeug des „gehärteten“ JgB 17.

 

Modifikation

Im JgB 17 werden die Radpanzer Pandur A1 auf Pandur A2 umgerüstet.

Die Modifikation umfasst: eine elektronisch fernbedienbare Waffenstation, die Verbesserung des Minenschutzes, ein auf Infrarot basierendes Nacht- und Rundumsichtsystem und leistungsfähige  LED-Scheinwerfer.

Der Radpanzer Pandur hat zwar nun wesentliche Verbesserungen im Bereich Schutz und Beobachtung, ist aber nach wie vor ein gepanzertes Fahrzeug zum Mannschaftstransport. Das im Pandur integrierte fernbedienbare üsMG, ist die Hauptfeuerkraft der Gruppe und auch Träger des Feuerkampfes auf große Entfernungen. 

Die  Jägertruppe kämpft vornehmlich abgesessen in stark bedecktem, durchschnittenem Gelände (Infanteriegelände) und im urbanen Umfeld gegen feindliche Infanterie sowie deren Gefechtsfahrzeuge. In Friedensmissionen übernehmen die Jäger hauptsächlich Überwachungs- und Sicherungsaufgaben im Rahmen einer Stabilisierungsoperation.   

Beschaffung neuer Pandur 2

Bereits in den neunziger Jahren wurden 68 Pandur 6x6 beschafft. General Dynamics European Land Systems hat am 22. Dezember 2016 mit dem BMLVS einen Vertrag über die Lieferung von 34 zusätzlichen Pandur 2 mit einem Gesamtpreis von 105 Millionen Euro unterzeichnet. Die modernisierte Version des Pandur 6x6 wird vollständig in Österreich erzeugt, was auch neue Arbeitsplätze schafft. Die ersten Radpanzer sollen noch im Jahr 2018 an die Truppe ausgeliefert werden.

Neben einem stärkeren Antrieb verfügen die neuen Pandur 6x6 über einen deutlich höheren Schutz gegen Minen. Ferner wird eine 360 Grad schwenkbare, ferngesteuerte Waffenstation in das Fahrzeug integriert. Der Vorteil des neuen Geräts: Der Bordschütze muss das Fahrzeuginnere nicht mehr durch seine Luke verlassen, um das überschwere Maschinengewehr zu bedienen. Vor allem die Stabilisierung der Bordwaffe stellt eine der wesentlichsten Kampfwertsteigerungen dar, sie macht den neuen Pandur zu einem treffsicheren Gefechtsfahrzeug.

Für eine bessere Beobachtung des Gefechtsfeldes bei Tag und Nacht sind eine Tageslichtkamera, ein Laser-Entfernungsmesser, eine Wärmebildkamera und ein Suchscheinwerfer eingebaut. Eine Nebelmittelwurfanlage sorgt für zusätzliche Sicherheit beim Verlassen von Gefahrenzonen.

Diese Beschaffung  ist zweckmäßig und macht Sinn. Radpanzer können bei Auslandseinsätzen verwendet werden, sind für Anti-Terroreinsätze geeignet und können Aufgaben in der konventionellen Landesverteidigung erfüllen.

Es wird an vielen Ecken dieser Welt gezündelt und einige Staatschefs sind nicht mehr Herr der Lage, daher sind politische  Auswirkungen auf  Europa und daraus entstehende konventionelle Konflikte nicht auszuschließen. Aufgrund der Aufklärungseinrichtungen kann der Pandur auch für den Grenzschutz, die Errichtung von mobilen Checkpoints  und dem Schutz kritischer Infrastruktur eingesetzt werden.

Welche Verbände die neuen Fahrzeuge erhalten werden, ist noch nicht endgültig entschieden. Derzeit sind zwei Bataillone des Bundesheeres mit dem Radpanzer „Pandur“ ausgestattet: Einerseits das JgB 17 in Straß, wo der Pandur seit November 1996 fixer Bestandteil des Fuhrparks ist, andererseits das JgB 19 in Güssing, das Ende 2015 einen Teil der Mannschaftstransportpanzer aus dem Bestand des JgB 17 erhielt. 

Technische Daten Pandur 2 6x6:

  • Hersteller: GDELS – Steyr in Wien

  • Motor: Cummins-Diesel ISLe HPCR-Serie

  • Motorleistung: 298 kW (405 PS)

  • Geschwindigkeit: 105 km/h (Straße)

  • Besatzung: 9 Mann

  • Länge: 6,5 m

  • höchstzulässiges Gesamtgewicht: 15.500 kg

  • Nutzlast: 3.500 kg

Auszug  aus der Zeitschrift „Der Panther“ JgB 17 (Obstlt Michael MARFJANA)

Im Regimentsrahmen zeichnete sich das „Mutterschiff“, wie der Pandur vom Kader genannt wurde, aus. Ob Verbandsübungen, OSCE-Überprüfungen, CAE98, eine NATO/ PfP (Partnership for Peace) in Österreich und Slowenien usw., der Pandur war immer dabei und in aller Munde. Es dauerte nicht lange und man erkannte, dass auch Soldaten im Auslandseinsatz über dementsprechenden Schutz verfügen müssen.

Somit wurde der Mannschaftstransportpanzer fixer Bestandteil im Kosovo, Afghanistan und kurzfristig auf den Golanhöhen. So wie sich das Aussehen von Menschen innerhalb von 20 Jahren ändert, wurde auch das Aussehen des Pandur den Erfordernissen der modernen Einsatzszenarien angepasst. Mit der fernbedienbaren Waffenstation verfügt er nun über die notwendige Nachtkampffähigkeit und bietet dem Bordschützen den notwendigen Schutz. Die Installation neuer Funksätze, eine Änderung der Sitze und der Lackierung sind nur einige Details, die im Laufe der Zeit angepasst wurden.​​

 

Oberst iR Kurt GÄRTNER

Afghanistaneinsatz: Radpanzer Pandur werden in eine An-124-100  verladen.  
 
Foto: Steyr-Daimler-Puch
Radpanzer Pandur auf Patrouillenfahrt in Kabul 
 
Foto: Bundesheer
Radpanzer Pandur A2 mit ferngesteuerter Waffenstation – Jäger abgesessen
 
Foto: BH – Gunter Busch
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