7,62 MM MASCHINENGEWEHR A2
Das leichte amerikanischen Maschinengewehr B.A.R. M.1918 A2 wurde in den Jahren 1917/18 von John Moses Browning entwickelt.
Nach einer Vorführung vor Regierungsvertretern und der Presse am
27. Feb. 1917 wurde es als leichtes Maschinengewehr (lMG) bei der US-Armee eingeführt, kam aber zu spät, um im Ersten Weltkrieg noch eine Rolle zu spielen: Seinen ersten Einsatz hatte es am 13. September 1918 in Frankreich. Da das B.A.R. für ein Maschinengewehr mit einer so starken Patrone viel zu leicht war, konnte man es im Dauerfeuer ohne Zweibeinstütze nur schlecht kontrollieren. Auch das nur 20 Patronen fassende Magazin war für eine Serienfeuerwaffe zu klein ausgelegt. Da der Lauf fest mit dem Gehäuse verbunden ist und die Waffe somit nicht über die Möglichkeit eines gefechtsmäßigen schnellen Laufwechsels verfügt, wirkte sich dieser Umstand bei Überhitzung des Laufs nach fortgesetztem Dauerfeuer negativ auf die Anwendung aus. Dazu kommt noch, dass durch das Fehlen eines Handschutzes beim Schießen immer die Gefahr bestand, sich die Finger zu verbrennen. Vereinfacht ausgedrückt, handelte es sich dabei um eine Waffe mit der Leistung eines Sturmgewehrs und dem Gewicht eines Maschinengewehrs. Trotzdem wurde das B.A.R. von den amerikanischen Truppen nach dem Zweiten Weltkrieg noch im Koreakrieg eingesetzt.
Bei der B-Gendarmerie hat sich das lMG von Anfang an als wenig bis gar nicht brauchbar erwiesen. Beim Bundesheer wurde es als 7,62 mm leichtes Maschinengewehr M.1918 A2 bezeichnet. Nach dem Ungarn-Einsatz 1956 wurde es durch das lMG 42 ersetzt.
7,62 MM MASCHINENGEWEHR A6
Das amerikanisches Maschinengewehr M.1919 A4 wurde 1918 ursprünglich als Panzer-MG aus dem Browning M1917 entwickelt.
Die luftgekühlte Waffe fand als Standard-MG der USA lange Zeit Verwendung in vielen Truppenteilen, wie z. B. auf Panzern, zur Unterstützung der Infanterie oder zur Flugverteidigung oder sogar auf Kriegsschiffen. Besonders häufig wurde das Browning-MG im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, danach im Koreakrieg und in Vietnam. Für den abgesessen vom Panzer fortgesetzten Einsatz der Maschinengewehre schuf man für dieses ein einfaches Dreibein und eine abnehmbare Schulterstütze.
Das A4 ist nur für die Abgabe von Dauerfeuer geeignet, das Zweibein nicht verstellbar. Da die Sicherung der Waffe ungenügend war, wurde beim Bundesheer eine entsprechende Sicherung entwickelt. In dieser Form erhielt das MG die Bezeichnung 7,62 mm Maschinengewehr A4/73. Als Bordmaschinengewehr auf Panzern montiert, führte es die Bezeichnung 7,62 mm Maschinengewehr A4/73/PZ.
7,62 MM MASCHINENGEWEHR A6
Da man während des Zweiten Weltkriegs die „Bekanntschaft“ mit den neu eingeführten deutschen Einheitsmaschinengewehren MG 34 und MG 42 machte, beschloss die US-Army etwas Ähnliches zu schaffen. Nach erfolglosen Tests mit den Entwürfen verschiedener Hersteller entstand das M.1919 A6. Hierbei handelte es sich um ein modifiziertes M.1919 A4, das mit einem leichteren Lauf, einer abnehmbaren Schulterstütze, einem Zweibein und einem Tragegriff ausgestattet war. Bei den Tests im Jahr 1942 stellte sich heraus, dass die Waffe ohne den Rückstoßverstärker (auf den man zunächst verzichtet hatte) nicht zuverlässig funktionierte. Sie wurde dementsprechend nachgerüstet und am 10. April 1943 offiziell eingeführt.
Beim Bundesheer gelang es als 7,62 mm Maschinengewehr M.1919 A6 bei den Reserveverbänden zum Einsatz, wurde aber ebenfalls bald durch das MG-42 ersetzt.
Bereits drei Jahre vor der Aufstellung des Bundesheeres der Zweiten Republik wurde in den westlichen Besatzungszonen im Rahmen eines „Sondergendarmerieprogramms“ eine sofort einsetzbare Truppe gegründet, die nur in loser Verbindung mit der Gendarmerie stand.
Diese, als „B-Gendarmerie“ bezeichnete Truppe, setzte sich zunächst aus sechs Gendarmerieschulen (Oberösterreich I und II, Steiermark, Kärnten, Tirol I und II) zusammen. Dazu kamen drei Fahreinheiten.
Die Stärke wurde mit 5.000 Mann festgelegt. Diese Verbände bildeten nicht nur personell das Rückgrat des Bundesheeres. Von ihnen übernahm
(wie auch schon in der Folge 2 und 3 dargestellt) das Bundesheer auch seine Grundausstattung.

Das wohl bekannteste Bild aus der Anfangszeit des Bundesheeres: Eine Grenzpatrouille der Theresianischen Militärakademie im Einsatz an der ungarischen Grenze 1956. Beim MG-Schützen handelt es sich um den legendären Militärakademiker (und späteren Brigadier) Nik(olaus) Horvath.
Er trägt das 7,62 mm leichtes Maschinengewehr M.1918 A2.

Rolf M. Urrisk
GESCHICHTE DER
BEWAFFNUNG
DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES
Folge 4
DIE STUNDE - NULL

Einige lMG A2 der B-Gendarmerie bei der Überprüfung vor dem Schießen.

Maschinengewehrtrupp der B-Gendarmerie mit dem MG A6.

7,62 mm Maschinengewehr A4/73.

7,62 mm Maschinengewehr M.1919 A6.
Das lMG A6 entspricht im Aufbau dem A4. Charakteristisch sind die Schulterstütze und das Zweibein.

Maschinengewehrtrupp mit dem MG A6 des Bundesheeres.

Die äußerst seltene Aufnahme eines MG A6 auf Jeep-Lafette.